2022 / Kamera / Ehrenpreis

Tom Fährmann

Ehrenpreis 2022

Begründung des Kuratoriums Deutscher Kamerapreis e. V.
Tom Fährmann prägt mit seinem Schaffen, seinen Bildern, seinem präzisen Blick, seinem analytischen Denken, seiner unglaublichen Vielfalt, seiner sprichwörtlichen „Neu-Gierde“ und seinem Mut, neue Wege zu beschreiten, unsere eigene Sehweise.
Tom Fährmann ist nicht dienlich und dient auch nicht den Geschichten, sondern lebt seine Bilder aus seinem Inneren. Ihm gelingt der Blick hinter das Bild, welches vor ihm entsteht.
Es entstanden so große Werke wie „Der Sandmann“ (1995), „Das Wunder von Bern“ (2003), „Ulzhan – Das vergessene Licht“ (2007), „Die Päpstin“ (2009), „Frau Müller muss weg!“ (2015) und „Zwei Herren im Anzug“ (2018), um nur einige zu nennen.
Einen großen Teil seiner Zeit und Energie widmet Tom Fährmann als Professor an der Hochschule für Fernsehen und Film München dem Nachwuchs, was bedingt, dass wir uns auf Zukünftiges freuen.
Dieser herausragende Blick auf Bilder und seine Einzigartigkeit machen Tom Fährmann zu einem ganz Großen der deutschen Filmbranche. Deshalb verleiht ihm das Kuratorium des DEUTSCHEN KAMERAPREISES mit großer Freude den Ehrenpreis 2022.

Tom Fährmann

Vita

Tom Fährmann, Jahrgang 1956, zählte schon bald nach seinem Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München zu den wichtigsten deutschen Bildgestaltern im großen Spielfilm, in der Werbung und im Fernsehfilm, wo sich seine fundierten ästhetischen wie technischen Kenntnisse in den verschiedenen Genres immer wieder auszahlen. 1995 setzte er in Nico Hofmanns Thriller „Der Sandmann“ Götz George ins Bild und wurde erstmals für den DEUTSCHEN KAMERAPREIS nominiert. 1996 begann mit der Kinokomödie „Das Superweib“ eine erfolgreiche und langjährige Zusammenarbeit mit Regisseur Sönke Wortmann: „Der Campus“ brachte Tom Fährmann 1997 den Bayerischen Filmpreis ein, dank seiner herausragenden Bildgestaltung im historischen Fußballfilm „Das Wunder von Bern“ wurde Fährmann sowohl für den DEUTSCHEN KAMERAPREIS als auch für den Europäischen Filmpreis nominiert. Den DEUTSCHEN KAMERAPREIS gewann er schließlich 2008 für „Ulzhan, das vergessene Licht“, den er mit Regisseur Volker Schlöndorff in Kasachstan gedreht hatte. Es folgten unter anderem der Historienfilm „Die Päpstin“ (2009, Regie: Sönke Wortmann), das in Irland gefilmte Drama „Death of a Superhero“ (2011, Regie: Ian Fitzgibbon), die Gesellschaftskomödie „Frau Müller muss weg“ (2014, Regie: Sönke Wortmann) und den Arthaus-Film „Zwei Herren im Anzug“ (2018, Regie: Josef Bierbichler). Neben seiner Kameraarbeit hat Tom Fährmann auch immer an Filmhochschulen gelehrt. Seit 2015 ist er geschäftsführender Professor der Abteilung Bildgestaltung an der HFF München.