2001 / Kamera / Dokumentation/Doku-Serie

Thomas Riedelsheimer

Kamera für "Rivers and Tides – Fluss der Zeit" (Dokumentation/Kulturfilm)

Inhalt

„Der Fluss, das Meer in fester Form. Und Stein wird flüssig. Dann siehst du etwas, was du noch nie gesehen hast; das immer da war, aber für das du vorher blind warst.“ Der Künstler Andy Goldsworthy ist auf der ganzen Welt bekannt durch seine plastischen Arbeiten mit Naturmaterialien – wie Eis, Steine, Blätter oder Zweige. Einige seiner Arbeiten bleiben in der Landschaft bestehen, andere vergehen, schmelzen oder werden vom Wind weggeweht. Was bleibt, sind Goldsworthys wundervolle Fotographien. Das erste Mal hat Goldsworthy jemandem erlaubt, seine Arbeit über einen längeren Zeitraum filmisch zu begleiten. Eingefangen wurde dabei das Überraschende, das permanente Risiko, das in Goldsworthys Arbeit steckt, wie auch die unglaubliche Geduld und der unbeirrbare Wille zu lernen und zu verstehen. Der Film ist eine sinnliche Reise in die Geheimnisse unserer Natur und entdeckt die Farben und Energien, die durch alles fließen.

Begründung der Jury

In Rivers and Tides beobachtet Regisseur, Kameramann und Cutter Thomas Riedelsheimer mit großer, sozusagen elementarer Geduld den Naturkünstler Andy Goldsworthy bei der Arbeit in Eis und Schnee und am Wasser, in vier Ländern und durch vier Jahreszeiten. Goldsworthy montiert Materialien wie Eis, bunte Herbstblätter, Steine oder Treibholz, die in der Regel über kurz oder lang vergehen. Sie bleiben als Foto oder – wie hier erstmals – im Film bestehen. In makelloser Ruhe und Beschaulichkeit observiert Riedelsheimer den Künstler und seine Arbeit mit zurückhaltender Farbigkeit. Er versucht, so wenig wie möglich hinzuzutun und eine Kranfahrt etwa wirkt schon luxuriös. Besonders wohltuend: dass Riedelsheimer der Versuchung, selbst Kunst machen zu wollen, nicht erliegt. Die Laudatio hielt Annedore von Donop.

Infos zum Film

Schnitt: Thomas Riedelsheimer, Regie: Thomas Riedelsheimer, Produzent: Mediopolis GmbH, Annedore von Donop