2010 / Schnitt / Kurzfilm

Sven Kulik

Schnitt für "Am anderen Ende " (Kurzfilm)

Inhalt

Für die Probleme anderer hat die Telefonseelsorgerin Marianne bei ihren Nachtschichten immer ein Ohr. Die eigenen Nöte hingegen würde sie am liebsten verdrängen. Ihre größte Sorge ist ihre drogensüchtige Tochter, die mehrfach auftaucht und um Geld bettelt. Die Telefonseelsorgerin versucht, ihr auszuweichen. Eines Nachts aber kommt es zu einer folgenschweren Auseinandersetzung.

Begründung der Jury

Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine Frau, die über die Seelsorge für andere ihre eigene Einsamkeit realisiert. Der Schnitt von Sven Kulik unterstützt diese Verdichtung und Reduktion auf die Hauptfigur, so dass der Zuschauer dieser Person ganz nahe kommt. Die Entscheidung, in einigen wenigen Momenten für kurze Sequenzen die Perspektive zu wechseln, zeugt dabei ebenso von hoher Sensibilität im Umgang mit dem Bildmaterial wie die Verwendung weniger Jump Cuts, um einzelne Momente zu verdichten und herauszuheben. Der Schnitt schafft damit einen Rhythmus, der den Zuschauer zwar der Hauptfigur ganz nahe sein lässt, aber dabei nie die Position des Beobachters verlässt.