Inhalt
Über einen Zeitraum von fünf Jahren begleitet der Film „Europa Passage“ eine Gruppe von Roma, die zwischen Deutschland und Rumänien pendelt: Maria sitzt vor einem Discounter in Hamburg, einen leeren Kaffeebecher in der Hand. Nur wenige Menschen geben ihr etwas, aber sie harrt geduldig aus. Ihr Mann Tirloi bettelt auch, an einem anderen Ort. Er hält sich inzwischen lieber in Deutschland als in Rumänien auf, doch Maria hat Sehnsucht nach ihrer Enkeltochter. Sie besucht regelmäßig mit Verwandten ihre Heimat, in der es keine Arbeit gibt, außer dem Binden von Reisigbesen für wenige Cent… Ein berührendes Porträt von Menschen, die jeder Widrigkeit trotzen und versuchen, sich in zwei höchst unterschiedlichen Welten ein Stück Normalität aufzubauen.
Begründung der Jury
Die Kamerafrau Susanne Schüle begleitet Menschen, denen wir täglich begegnen, über deren Lebenswelt wir dennoch wenig wissen. Hochkonzentriert zeigt sie uns den Alltag der Protagonist:innen auf Augenhöhe. Sensibel und ruhig reagiert sie auf jeden Moment, mit feinem Gespür für Nähe und Distanz. Stilsicher schafft Susanne Schüle in den unterschiedlichsten Situationen, außerhalb jeder Komfortzone, Bilder filmischer Qualität. So leistet sie einen entscheidenden Beitrag zu einem Film von hoher gesellschaftlicher Relevanz.
Infos zum Film
Regie: Andrei Schwartz
Schnitt: Heidrun Schweitzer
Produzent: Stefan Schubert, Daniel Hartmann
Produktion: Wüste Film GmbH