2024 / Kamera / Fiktion Kino

Patrick Orth

Kamera für "Im toten Winkel" (Fiktion Kino)

Inhalt
Im Nordosten der Türkei versucht ein deutsches Filmteam, eine Dokumentation zu drehen, während sich ein türkischer Überwachungsagent mit scheinbar mystischen Kräften auseinandersetzt, die seine kleine Tochter verfolgen. Während sich ihre Geschichten verflechten, entfaltet sich ein komplexes Netz aus Verschwörung, Paranoia und Traumata.

Begründung der Jury
In dem dystopischen Thriller „Im toten Winkel“ geht das Kamerakonzept von Patrick Orth vollends auf. Obwohl viele Szenen aus mehreren multimedialen Perspektiven gezeigt werden, bleibt auf den Bildern immer ein Schatten, ein fühlbarer dunkler Punkt haften. Der Titel „Im toten Winkel“ beschreibt das Kamera-Konzept des bewussten Nicht-Zeigens sehr präzise. Die Kamera wählt eine neutrale auktoriale Erzählform, die den Kontrast zu den subjektiven Perspektiven der Observation noch stärker hervorhebt. Durch dieses Geflecht von Ebenen führt uns die Kamera mit dem konzentrierten Blick auf das politische und gesellschaftliche Thema, ohne den Blick auf das Schicksal des Einzelnen zu verlieren.

Infos zum Film
Regie und Drehbuch: Ayşe Polat
Schnitt: Serhad Mutlu, Jörg Volkmar
Produzent: Mehmet Aktaş
Produktion: Mitosfilm, PunktPunktPunkt Filmproduktion
Koproduktion: WDR, Arte