2003 / Kamera / Kurzfilm

Matthias Fleischer

Kamera für "¡Vida! – fragmento de un recuerdo" (Kurzfilm)

Inhalt

Nacht für Nacht, wenn Marilú die Augen schließt, kehren die quälenden Erinnerungen an Folter und Vergewaltigung zurück. Verzweifelt versucht die junge Ex-Chilenin in Deutschland ein neues Leben zu beginnen. Marilú sucht Hilfe bei Gonzales, der Ähnliches durchlebt hat. In langen, intensiven Gesprächen führt Gonzales Marilú zurück in die Folterkeller Santiagos. Marilú erkennt, dass nur sie allein in der Lage sein wird, sich von ihrer Vergangenheit zu befreien.

Statement: „Es war visuell sehr reizvoll, die empfundene Distanz zwischen Marilús Umgebung und ihr hervorzuheben. So sind die Räume von dem Licht beleuchtet, das von der Umwelt draußen hereinfällt. Um Marilú herum lebt und bewegt sich die Welt, während sie selbst sich oft ins Halbdunkel zurückzieht.“

Begründung der Jury

Matthias Fleischer hat für ein bedrückendes Thema eine adäquate Bildsprache gefunden. Dafür hat er vielfältige fotografische Gestaltungsmittel wie Bildkomposition und Kamerabewegung, Farbverfremdung, Kontraste und Düsternis stilsicher eingesetzt. Die Lichtgestaltung unterstreicht die starke emotionale Wirkung der Darsteller. Die Laudatio hielt die Regisseurin Lisa-Marie Dickreiter.

Infos zum Film

Schnitt: Knut Hake & Elena Bromund, Regie: Lisa-Marie Dickreiter & Winfried Oelsner, Produzent: Filmakademie Baden-Württemberg, ZDF, ARTE