2011 / Kamera / Förderpreis

Marco Armborst

Kamera für "Philipp" (Förderpreis Kurzfilm)

Inhalt

Verschlossen, spröde, manchmal unterschwellig aggressiv wirkt der Teenager Philipp auf seine Umwelt. Er tut sich schwer, in Zeiten pubertärer Verunsicherung seinen eigenen Weg zu finden und aus dem Schatten des zwar verständnisvollen, aber auch übermächtigen Vaters herauszutreten. Eines Tages eskaliert der Konflikt.

Begründung der Jury

Die Kamera folgt dem sehr mutigen Konzept, die meisten Szenen ungeschnitten lange Zeit stehen zu lassen und allenfalls mit Fahrten oder fast unmerklichen Annäherungen zu gestalten. Sie gibt damit den Schauspielern den Raum, ihr Spiel zu entfalten und dem Zuschauer die Freiheit und die Ruhe, das Bild zu entdecken und sich ganz auf die Protagonisten einzulassen. Dabei gelingt es der Kamera, die Konzentration auf die Hauptfigur zu lenken und klar aus ihrer Perspektive zu erzählen. Das Konzept ist radikal, wenn es Räume auch mal allein wirken lässt, es ist bei aller Konsequenz aber nicht dogmatisch, sondern passt sich den Bedürfnissen der Inszenierung an, erspürt das Spiel und reagiert mit einem perfekten Timing und einer sensiblen Cadrierung.