2020 / Kamera / Fernsehfilm

Florian Emmerich

Kamera für "Tatort – Unklare Lage" (Fernsehfilm)

Inhalt
In einem Bus fallen tödliche Schüsse. Der Täter flieht, wird aber später gestellt und vom SEK erschossen. Im Rucksack des Toten stecken Ersatzmagazine und ein Funkgerät. Gab es einen zweiten Täter? Droht ein Anschlag? Die Medien berichten, in sozialen Netzwerken verbreiten sich Gerüchte. Die Lage ist unklar, die Bevölkerung aufgeschreckt. Eine Hetzjagd durch die Stadt beginnt, die Polizei versucht, die Situation zu kontrollieren.

Begründung der Jury
„Unklare Lage“ heißt dieser von Pia Strietmann inszenierte Münchner Tatort. Dem programmatischen Titel folgt die Kamera von Florian Emmerich: Durch ihre Bewegungen schafft sie ein Spannungsfeld zwischen Ruhe und Geschwindigkeit. Ständig ist sie auf der Suche nach Klarheit und verliert die Protagonisten auch im größten Chaos nicht aus den Augen. Es sind die Blicke der Figuren, die Räume öffnen und für einen Moment Übersicht verschaffen, bevor Verwirrung und Unklarheit wieder überhandnehmen. Wie ein Taschenspieler führt uns die Kamera in die Irre. (…) Radikal und schnörkellos zeichnet Florian Emmerichs Kamera die Grenzen von hell und dunkel, von Farbe auf, folgt dabei aber immer der Logik des Erzählens. Tot geglaubte Stilmittel wie die Kunst des Zooms werden wiederbelebt. (…) Es ist nicht zuletzt diese visuelle Akrobatik, die diesen Film zu einem Gesamtkunstwerk macht.

Infos zum Film
Buch: Holger Joos
Regie: Pia Strietmann
Schnitt: Dirk Göhler
Darsteller: Miroslav Nemec, Udo Wachtlveitl u.a.
Produktion: X Film Creative Pool im Auftrag des Bayerischen Rundfunks