Inhalt
Cem und seine fünf besten Freunde bilden seit ihrer Kindheit eine verschworene Gemeinschaft. Doch Cem verändert sich. Er wird brutaler, bedroht seine Freunde und versetzt deren Angehörige in Angst und Schrecken. Was in ihm geschieht, bleibt für seine Außenwelt unverständlich. Die Freunde sind zerrissen zwischen ihrer bisherigen Loyalität und der Sorge vor der immer größer werdenden Gefahr, die von Cem ausgeht. Irgendwann entlädt sich die Ungewissheit in einem brutalen Akt von Selbstjustiz.
Begründung der Jury
Christopher Aoun schafft mit seiner fast schon psychologischen Bildgestaltung einen multiperspektivischen Blick auf die Figuren und ihre Überforderung. Die Kadragen lassen den Zuschauenden keine Möglichkeit, sich festhalten zu können. Wir sind ebenso ratlos wie die Figuren. Seine Bilder bewerten nicht und wollen keine Antworten liefern. Auf der Suche nach der Wahrheit und nach dem klassischen „Wer war es?“ schlägt sich die Kamera nie auf eine Seite. Die visuelle Narration sucht immer nach dem Zustand der Menschen hinter deren Oberfläche. In jeder Einstellung sieht man Christopher Aouns starke Handschrift, nichts ist zufällig. Gleichzeitig setzen sich Farbdramaturgie, Bewegungen, Bildausschnitte und Lichtsetzung nicht vor den Inhalt und die Emotionalität der Figuren.
Infos zum Film
Regie: Helene Hegemann
Drehbuch: Helene Hegemann, Esther Preussler
Schnitt: Andi Pek
Produzenten: Jorgo Narjes, Uwe Schott
Produktion: X Filme Creative Pool
Koproduktion: Paramount+