2005 / Kamera / Dokumentarfilm

Christoph Castor

Kamera für "Pfarrer auf der Wiesn – Seelsorge zwischen Achterbahn und Zirkuszelt" (Dokumentarfilm/Feature)

Inhalt

Der eine joggt um sechs Uhr morgens über die Theresienwiese, der andere putzt im Hippodrom-Zelt seine Klarinette, die „Frida“ heißt. Beide sind Pfarrer beim Wiesn-Gottesdienst für die Wirte, Schausteller und ihre Familien auf dem Oktoberfest. Es ist eine besondere Gemeinde, und die Seelsorger reagieren entsprechend mit Fantasie, Humor und Toleranz. Der katholische Pfarrer Ernst Heller betreut die „fahrende Gemeinde“ in der Schweiz, sein evangelischer Kollege Horst Heinrich Schausteller und Zirkusleute zwischen Garmisch und Düsseldorf. Die Geschichten, die sie erleben, sind abwechslungsreich, ungewöhnlich und berührend zugleich. Da ist zum Beispiel der junge Artist, der plötzlich ums Leben kommt, und dessen Freunde und Verwandte nun völlig ratlos sind. Da der Popcorn-Verkäufer, der die Menschen so gern bekehren würde. Aber steckt in den Herzen der Geistlichen nicht auch der heimliche Wunsch, ein Schausteller zu sein?

Begründung der Jury

Der Film glänzt durch den Wechsel von Hand- und Stativkamera, der der Fantasie des Zuschauers Raum gibt. Die Dokumentation besticht durch eine stilistisch konsequente Bildgestaltung. Die gelungenen Kompositionen der Weitwinkeltotalen bedienen dabei optimal das 16:9-Format. In Verbindung mit dem Element der „Living Photographs“ zeigt Christoph Castors Kameraarbeit eine besondere Kreativität.

Infos zum Film

Produktion: Bayerischer Rundfunk
Redaktion: Andrea Kammhuber
Buch und Regie: Angela Graas