2004 / Kamera / Aktuelle Kurzformate

Bernd Umbreit

Kamera für "Sam und Tim – Geboren an der Grenze zum Leben" (Reportage)

Inhalt

Die Zwillinge Sam und Tim kommen nach nur 23 Wochen Schwangerschaft auf die Welt. Vier Monate zu früh werden sie geboren – sie wiegen nur 450 Gramm. Ihren Eltern bleibt wenig Zeit für eine Entscheidung über Leben und Tod: Sollen unsere Kinder mit allen Mitteln der Intensivmedizin am Leben gehalten werden – oder sollen wir ihr Sterben begleiten? Die behandelnden Ärzte zeigen ihnen die Risiken auf: Die Zwillinge könnten taub oder blind werden, auf jeden Fall sei mit geistigen oder körperlichen Behinderungen zu rechnen. Doch der Entschluss der Eltern steht schnell fest. Sie bitten die Ärzte, alles medizinisch Mögliche zu tun, um das Leben ihrer sehnsüchtig erwarteten Kinder zu retten. Der monatelange Kampf um Sam und Tim beginnt. Nach dramatischen Rückschlägen können beide überleben.

Begründung der Jury

Bernd Umbreits Kamera ist unaufdringlich, schnörkellos und genau. Dabei muss sie sich ständig sensibel den Gegebenheiten anpassen. Situationen, die im Alltagsbewusstsein des Zuschauers wenig präsent sind, zeigt Umbreit mit sicherem Gefühl für die Vermeidung des fragwürdig Spektakulären. So gelingen ihm anrührende Bilder, die man nicht vergisst. (Die Jury war sich einig, dass dieser von der Nominierungsjury als Dokumentarfilm eingeordnete Beitrag in Wahrheit eine klassische Reportage ist.) Die Laudatio hielt Dr. Günter Struve, Programmdirektor der ARD.

Infos zum Film

Buch und Produzenten: Heidi und Bernd Umbreit, Redaktion: Ulrike Schweitzer, WDR, Schnitt: Christiane Hegemann