2011 / Kamera / Fernsehfilm

Benedict Neuenfels

Kamera für "Homevideo" (Fernsehfilm/Dokudrama)

Inhalt

Verschlossen und sensibel zugleich, hat der 15-jährige Jakob in Fotos und Videos seinen Zufluchtsort gefunden. In diesen Medien verarbeitet er alles, was ihn bewegt. Ausgerechnet als er zarte Bande zu einem Mädchen knüpft, gerät ein kompromittierendes Video von ihm ins Internet. Prompt wird der Teenager zum Opfer von Cyber-Mobbing – mit unabsehbaren Folgen …

Begründung der Jury

Der Film besticht durch eine fast symbiotische Leistung von Kamera und Regie. Der Kamera gelingt es, durch kontrastive Lichtgebung, durch extremen Umgang mit Farbe, Helligkeit und Perspektivwechsel das Geschehen zu einer dichten Atmosphäre zu verweben. Dabei verzichtet sie auf konventionelle Lichtlogik und benutzt das ästhetische Mittel der „Bilderflut“, ohne jedoch selbst „Bilderflut“ zu sein. In ihrer Parteinahme für den Hauptprotagonisten erzeugt die Kamera einen subjektiven Sog. Sie zieht den Betrachter in den Bann einer ergreifenden Geschichte und ermöglicht ihm, Empathie mit den handelnden Personen zu entwickeln.