2007 / Kamera / Aktuelle Kurzformate

Antonia Francis & Pascal-André Villa

Kamera für "Feuertod" (Reportage)

Inhalt

In ihrer Reportage „Feuertod“ widmet sich Auslandskorrespondentin Antonia Rados dem Drama von Frauen in Afghanistan, die als einzigen Ausweg aus der Zwangsverheiratung den Freitod durch Selbstverbrennung sehen. Seinen Ausgangspunkt hat der Film in einem Krankenhaus in der westafghanischen Stadt Herat, in das jährlich ungefähr 200 Brandopfer gebracht werden. Im Mittelpunkt steht die 20-jährige Gololai – ihr Fall zeigt beispielhaft Hintergründe und Folgen einer solchen Selbstzerstörung.

Begründung der Jury

Viele Filmsequenzen vermitteln einen Eindruck vom täglichen Leben in der Stadt Herrat an der Seidenstraße im Nordwesten Afghanistans. Die Bilder verdeutlichen selbsterklärend die (un)hygienischen Verhältnisse im Krankenhaus (Gänge, Flure, Betten – unglaubliche Zustände, die dort herrschen). Dann der traurige Moment der Reportage: Gololai, die junge, verzweifelte Afghanin, stirbt. Hier zeigt sich die Sensibilität der Kameraführung, die im ganzen Film immer nah an den Personen ist, ohne dabei voyeuristisch zu arbeiten. Sie findet symbolische Bilder, die das Geschehen greifbar machen und unter die Haut gehen.

Infos zum Film

Buch & Regie:
Antonia Rados
Schnitt:
Yves Ferrand
Produktion:
RTL Television
Redaktion:
Peter Kloeppel