2019 / Kamera / Dokumentarfilm

Mitja Hagelüken

Kamera für "Wohin mit all der Liebe" (Dokumentarfilm)

Inhalt
Zu Sowjetzeiten gehörte die 1934 gegründete Paliashvili Musikschule für Hochbegabte in der georgischen Hauptstadt Tiflis zu den besten der UdSSR. Und noch heute genießt die Talentschmiede in dem kleinen, bitterarmen und um Anschluss an die EU ringenden Staat im Kaukasus höchste Anerkennung. Der Dokumentarfilm gibt einen Einblick in den Alltag der hochtalentierten Schüler – in einen Mikrokosmos, der Sinnbild ist für die georgische Gesellschaft zwischen Verfall und Aufbruch.

Begründung der Jury
In einem Land, das zu den ärmsten Osteuropas gehört und davon bedroht ist, dass es kulturell ausblutet, […] kämpft die renommierte Musikschule in Tiflis ums Überleben. Was das heißt, zeigt der Film auf berührende Weise. Dabei ist das vor allem ein Verdienst der Kamera. Ihr gelingt es, all das Talent, all die Hingabe zur Musik, all die Liebe zum Unterrichten und all das Zusammengehörigkeitsgefühl untereinander in Bildern einzufangen, die diesen bedrohten Schatz zum Strahlen bringen. Die nie aufdringliche, eher beobachtende Kamera taucht ein in die Welt der Musik, dank Bilder voller intensiv leuchtender Farben. Sie kommt den Menschen, ihren Träumen und ihren Idealen dabei ganz nahe. Ein zutiefst menschlicher Film – voller Wärme und Zärtlichkeit.

Infos zum Film
Buch & Regie:
Marita Stocker
Schnitt:
Ana Rocha Fernandes
Produktion:
Accentus Music in Koproduktion mit dem MDR
Redaktion:
Steffen Keitel (MDR)